Freitag, 9. Juli 2010

Beerdigung



Wir sind die modernen Henker
Des idealistischen Scheins -
Wir sind die Beerdigung
Eurer Träumerei'n!

Weg das Trugbild Demokratie,
Wo einer spricht - und Du schweigst!
Weg das Schlagwort Revolution -
Wo Du wieder unten bleibst...

Ob Kommunismus, Demokratie,
Ob Faschismus, Anarchie,
Alles nur das Spiel um Macht -
Du wirst dabei umgebracht!

Scheiss auf alles - Regeln und Macht!
Freiheit ist Betrug!
Scheiss auf diese Ablenkung -
Sozialität ist genug...


Ein Text wider die Augenwischerei, die ständig versucht, wache Menschen einzulullen und ihnen ein X als "das aussergewöhnlichste U, das es je gab" zu verkaufen. Der "Henker des idealistischen Scheins" wäre in diesem Fall der Sonnenstrahl, der unbarmherzig das X aus dem Schatten reisst, und uns seine wahre Form offenbart.

Nur wenige Systeme dieser Welt sind bisher aufgrund ihrer humanen Lebensbedingungen bekannt geworden, und damit ist keines gemeint, das in den letzten zweihundert Jahren entstand. Was heute unter dem viel versprechenden, aber wenig davon einhaltenden Deckmäntelchen "Demokratie" vermarktet wird, ist meilenweit von einer "demos kratia" entfernt und sollte besser als Demokratur bezeichnet werden. Einige (von wem auch immer) Auserwählte (die zudem nur die Interessen einer in der Regel verschwindend kleinen Gruppe innerhalb einer Gesellschaft vertreten) bestimmen, was das Volk zu tun hat. Das kann niemand ernsthaft als freie Selbstbestimmung ganzer Kontinente bezeichnen. Der verbleibende Rest der Systeme ist noch eine Stufe tiefer angesiedelt, und die betroffenen Menschen haben nicht einmal die Wahl, welchen Herren sie dienen dürfen. Oh, ja, die Lebensbedingungen in einer Demokratur sind, zugegebenermassen, weitaus angenehmer, als die in einer (mit wessen Ideologie auch immer begründeten) Diktatur. Das heisst aber nicht, dass man sich mit dem "kleineren Übel" zufrieden geben muss, oder?

Nachdem alle bisherigen Systeme bewiesen habe, dass ihnen ein ideologisches Fundament weitaus wichtiger ist, als die Interessen der Menschen, die ihrer Herrschaft unterstehen, und das Leben der Individuen nur deswegen von Bedeutung ist, weil schliesslich irgendjemand die nötigen Arbeiten verrichten muss, ist die Position der breiten Masse in jedem System von vorn herein festgelegt. Auch Umstürze, Revolten und Revolutionen vermögen daran nichts zu ändern, es werden immer nur ein paar führende Köpfe ausgetauscht. Der ganze Verwaltungsapparat bleibt, wie gehabt, in den selben Händen, und die breite Masse bleibt selbstverständlich auch da, wo sie hingehört: Am Boden der Machtpyramide.

Ich propagiere nicht, dagegen vorzugehen - es wäre ein sinnloser Kampf gegen Riesen, die bei genauerer Betrachtung als Windmühlen identifiziert werden können. Die einzige Möglichkeit des Individuums, sich zu wehren, ist die Verweigerung all dessen, was das jeweilige System am Leben erhält: Die gezielte Verdummung der Menschen, respektive die Reduzierung des vermittelten Schulwissens auf Dinge, die zur Funktionsfähigkeit in der Arbeit unbedingt benötigt werden. Das Einschalten des eigenen Denkapparats und das bewusste herausfiltern fremder Inhalte aus dem eigenen Gedankenpool sind unumgänglich, um der allgegenwärtigen Beeinflussung widerstehen zu können. Das ist jedoch ein bücherfüllendes Thema, das nicht in zwei kurzen Sätzen abgehandelt werden kann. Mehr dazu irgendwann einmal auf meinem TPOH-Blog...

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Bernhard Schornak (The Happy Gravedigger)

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